Heiß diskutiert wurde Ende letzter Woche im Wien Museum. Bei dem Workshop „Ja, nein, gegebenenfalls. Gehören menschliche Überreste ins Museum?“, den die in Graz ansässige Museumsakademie organisiert hatte, trafen viele verschiedene Perspektiven aufeinander. Anthropologen und Ethnologen, Archäologen und Juristen, Biologen und Historiker kamen zusammen, um sich zwei Tage lang ausgiebig diesem Thema zu widmen.
Was zunächst makaber klingen mag, erklärt sich schnell. Zu den „menschlichen Überresten“ gehören ziemlich viele Kategorien von Ausstellungsstücken: Schädel, archäologische Skelette, Mumien, medizinische Präparate, Schrumpfköpfe oder auch religiöse oder künstlerische Objekte, die menschliche Körperteile enthalten. Zu letzten gehören beispielsweise knochenhaltige Objekte aus dem Voodoo Kult Haitis, tibetische Flöten aus menschlichen Langknochen oder christliche Reliquien.Fragen über Fragen taten sich auf. Soll ein Museum solche Exponate ausstellen? Und wenn ja, was ist eine angemessene Ausstellungsform? Sollte man sich entscheiden, sie nicht auszustellen, was tut man dann damit? Was ist eine geeignete Aufbewahrungsform? Möchte man sie nicht aufbewahren, sondern zurückgeben: an wen gibt man sie zurück? Und Wie?
Gerade bei historischen Sammlungen menschlicher Überreste werden diese Fragen noch durch damalige, häufig fragwürdige Sammelpraktiken verkompliziert. Wie geht ein Museum mit einer solchen Sammlung verantwortungsbewusst um? Es waren keine einfachen Fragen, denen wir uns stellten, weshalb sich auch keine einfachen Antworten finden ließen. Die Gespräche in Wien bieten allerdings eine Grundlage, auf der nun weitergedacht und -gearbeitet werden kann. Fragende Grüße aus dem Neandertal Kerstin Pannhorst
2 Kommentare
das ist eine coole seite finde ich frau bach
das ist eine coole seite finde ich frau bach