Inklusion im Neanderthal

von Mareike Holtkamp

Diversity Challenge, Touchpoint Workshops, barrierefreie Fußgängerbrücken – ihr merkt, wir im Neanderthal Museum setzen uns immer mehr mit dem wichtigen Thema Inklusion auseinander.

Ein besonderer Fokus innerhalb dieses allumfassenden Themas liegt bei uns darauf, Menschen mit Sehbehinderung Zugang zu unseren Inhalten und Ausstellungen zu verschaffen. Die Frage dabei ist natürlich: WIE?

Wir Museen sind traditionell sehr visuell geprägt. Wir stellen empfindliche Objekte wie Schädel, Schwerter oder Bücher hinter Glas aus, weil wir davon ausgehen, dass unsere Besucherinnen und Besucher mit etwas Begleittext die großartige Geschichte hinter diesen Objekten nachvollziehen können. Das Problem ist nur: sieht man diese Objekte nicht und kann man auch die dazugehörigen Texte nicht lesen, hat ein Museumsbesuch wenig Nutzen…

Das möchten wir ändern. Wir finden, dass die Geschichte des Neanderthals, des Neanderthalers und die Humanevolution keinem vorenthalten werden darf.  Zum einen erweitern wir unser Bildungs- und Vermittlungsprogramm:

Mit dem Workshop TOUCHPOINT: Gefühlte Menschheitsentwicklung haben wir ein Tasterlebnis für Sehnende, Seheingeschränkte und Blinde geschaffen. Am reservierten Tisch in der Cafeteria – unserem TOUCHPOINT- sitzt man in gemütlicher Runde. Wir reichen euch Dinge, die ihr sehen, riechen, schmecken, tasten und hören könnt. Eine außergewöhnlich sinnliche Annäherung an die Menschheitsgeschichte! Wer möchte, bestellt sich dazu noch eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wasser. Sehende bekommen eine Schlafmaske, um sich mehr auf ihre weiteren Sinne konzentrieren zu können.

Save the date: In der Woche des Sehens bieten wir von Dienstag (9.10.) bis Sonntag (14.10) das Programm täglich im Museums-Café an! Mehr dazu findet ihr unter www.woche-des-sehens.de/veranstaltungskalender/

Davon abgesehen planen wir mit Start im Jänner 2019 ein umfangreiches Forschungsprojekt – NMsee – in dessen Verlauf wir einen vollkommen neuen, inklusiven Zugang zu den Inhalten unserer Dauerausstellung schaffen werden. Dies gelingt über taktile Exponate, Bodenleitsysteme, taktile Schilder und ein inklusives App Game. Spannend, nicht wahr? Mehr zum Projekt und zu inklusiven Gaming liest ihr in diesem Blogeintrag: https://bkw.hypotheses.org/677

Unser Ziel ist es, das hoch angesetzte Ziel eines “Museums für Alle” zu erreichen. Helft uns dabei, indem ihr uns eure Ideen und Wünsche mitteilt!

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