Das neue digitale Archiv im Neanderthal

von Fiene Walker

Ein neues Online-Archiv, das alle digitalen Sammlungen des Neanderthal Museums vereint! Am 28. Februar geht das neue digitale Archiv der Stiftung Neanderthal Museum online. Das neue digitale Archiv ist unter folgendem Link verfügbar (Englisch): https://archiv.neanderthal.de/

Im Neanderthal wird bereits seit längerem an digitalen Sammlungen gearbeitet. Museumsdirektorin Dr. Auffermann dazu: „Wir haben in den vergangenen Jahren in verschiedenen Projekten einige Datenbanken aufgebaut, es ist sozusagen eine Forschungstradition an unserem Haus.“ Im neuen digitalen Archiv sind diese verschiedenen Sammlungen nun auf einer gemeinsamen Plattform öffentlich zugänglich.

Screenshot eines Objektes in der Sammlung. An der Seite sind Funktionen zum Drehen und Zoomen des Objektes.
Über 1.000 steinzeitliche Artefakte aus dem Projekt DISAPALE sind ab Februar 2022 im neuen digitalen Archiv online verfügbar.

Entwickelt wurde das neue digitale Archiv von Dr. Gianpiero Di Maida zusammen mit der Mettmanner Firma Selbach GmbH. Herr Di Maida hat in seinem Projekt DISAPALE (2018-2021) bereits über 1.000 steinzeitliche Artefakte digitalisiert. Für ihn ist das neue digitale Archiv und die darin enthaltenen digitalisierten Artefakte ein weiterer Schritt in Richtung eines neuen digitalen Standards für die archäologische Forschung: „Just like our society, in the past few years archaeology too has experienced a digital turn. In particular, in the documentation and study of archaeological relevant artefacts, digital methods have slowly but safely become a standard: 3D models, specifically, allow a vast range of analyses, largely extending the research possibilities and therefore representing an extremely useful and almost necessary tool.”

Archäologe Dr. Gianpiero Di Maida lächelt in die Kamera
Der italienische Archäologe Dr. Gianpiero Di Maida leitete in den letzten Jahren das Projekt DISAPALE und entwickelte das neue digitale Archiv für das Neanderthal Museum.

Das neue digitale Archiv fasst nun ab Februar 2022 die digitalisierten Sammlungen des Neanderthal Museums und seiner assoziierten Forschungsprojekte zusammen. Frau Auffermann beschreibt den vielseitigen Umfang der Datenbank: „Das sind zum einen die Bilder zur eiszeitlichen Höhlenkunst aus der Sammlung Wendel, 3D-Daten, vor allem von Humanfossilien, aus der alten Datenbank Nespos sowie 3D-Daten von Steinwerkzeugen aus dem Projekt DISAPALE.“

Blick in das digitale Register der Sammlung.
Auch die Sammlung Wendel ist mit ihren zahlreichen Fotos von eiszeitlicher Höhlenkunst nun vollständig online im neuen digitalen Archiv verfügbar.

Der Aufbau des digitalen Archivs ist den uns allgemein bekannten Suchmaschinen ähnlich, erklärt Herr Di Maida. Nutzerinnen und Nutzer können eine der Sammlungen wählen und sie mithilfe einer Volltextsuche oder ausgewählten Parametern durchforsten. „When we planned it, together with the IT company, we had one keyword in mind, above others: flexibility. We wanted to give our users a friendly, minimalist interface that could at the same time vehiculate the large array of information included in the current hosted datasets, as well in the one that will come in the future.”

Laut Frau Auffermann hat jede und jeder Zugriff auf die erste Zugriffsebene des neuen digitalen Archivs. „Bezüglich der Nutzung und Bearbeitung sind dann verschiedene Berechtigungszugänge möglich“, so die Museumsdirektorin. Für Neugierige stünden die bekanntesten Sammlungen des Museums auf jeden Fall frei zur Verfügung.

Alteingesessene Nutzerinnen und Nutzer der digitalen Sammlungen im Neanderthal kennen wahrscheinlich noch die ehemalige Sammlung NESPOS: sie wurde von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Julia Becker digital gesichert und im Anschluss von der Firma Selbach im neuen Archiv integriert. Von den ehemaligen NESPOS-Daten können im neuen Archiv vorerst die Sammlungen „Fossils“ und „Monkeys & Apes“ durchsucht werden.

In den kommenden Jahren wird das digitale Archiv erweitert und weiterentwickelt werden. Für spezielle Anfragen und Kooperationsideen stehen wir gern unter archiv@neanderthal.de zur Verfügung.

Ermöglicht wurde das neue digitale Archiv durch die Unterstützung von:

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Neustart Kultur

Deutsche Digitale Bibliothek


Wir danken unseren Partner*innen für die gute Zusammenarbeit:

– Institut für Ur- und Frühgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

Universität Ferrara (Dipartimento di studi umanistici, Università degli Studi di Ferrara)

– Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg


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