Anna Riethus, Research Manager (ganz links), und Louis Vosse, Marketing & Tourismus (ganz rechts), berichten von ihrem Job Shadowing im Ecsite Executive Office in Brüssel, einem Netzwerk für Wissenschaftskommunikation, wo sie Einblicke in internationales Projektmanagement und Marketingkommunikation gewonnen haben.
Ich bin Anna Riethus, die Research Managerin in unserem Museum. Diesen Oktober hatte ich die tolle Gelegenheit, ein Job Shadowing beim Ecsite Executive Office in Brüssel zu machen. Unser Team kennt und liebt die Ecsite-Community schon seit Jahren: wir sind regelmäßige Gäste der jährlich stattfindenden Ecsite Conference (siehe Titelbild), unsere Direktorin ist Trustee der Ecsite und besucht regelmäßig das Fortbildungsangebot “Director’s Forum”. Vor kurzem haben wir außerdem erfolgreich unsere Beteiligung am EU Horizon-Projekt DOORS (Digital incubator fOR muSeums) abgeschlossen. Auch das “Digital Spokes magazine” gehört zu unserer Leseliste. Viele Gründe also, von den Brüsseler Profis zu lernen!
Aber was ist eigentlich diese “Ecsite”, das Netzwerk, das mich für eine Woche in sein Team aufgenommen hat? Ecsite vernetzt und inspiriert sowohl Organisationen als auch einzelne Fachleute in der Wissenschaftskommunikation auf internationaler Ebene. Mit ihren knapp 320 Mitgliedsorganisationen engagiert sich das Netzwerk in Form von Veranstaltungen, Kooperationsprojekten und Fachpublikationen. Im Gegensatz zu Museen und Science Centern wie unser Haus ist ein Netzwerk wie die Ecsite also nicht für die Vermittlungsarbeit selbst zuständig, sondern unterstützt und vernetzt uns Wissensvermittlerinnen über Ländergrenzen hinweg bei unserer Arbeit.
Während meines Job Shadowings lag mein Fokus darauf, mehr über das Projektmanagement für internationale Kooperationsprojekte in Europa zu lernen. Es war eine fantastische Chance, die verschiedenen Abteilungen, Projekte und Tätigkeitsfelder in der Brüsseler Zentrale kennenzulernen. Das internationale Team war superfreundlich, und hat mir Einblicke in alle Aspekte ihres Arbeitsbereichs gezeigt. Ich konnte viel für unser eigenes Projektmanagement lernen und einige neue Ideen für Kooperationen und unsere Strategie zurück ins Neandertal bringen.
Brüssel, als Austragungsort für mein Job Shadowing, war besonders kulinarisch eine ansprechende Stadt. Waffeln, Eintopf, Schokolade, Pommes (und natürlich Bier) versüßen einem jedes noch so graue Herbstwetter.
Unser Team ist sehr dankbar für die vielfältigen Fortbildungsmöglichkeiten, die uns durch das Erasmus+ Programm zur Verfügung stehen. Unser aktuelles Kurzprojekt hat unserem Team zahlreiche Erkenntnisse, wertvolle Kontakte und inspirierende Einblicke geliefert, auf die wir in den kommenden Monaten aufbauen können. Mich persönlich verschlägt es sicher bald wieder ins schöne Belgien!
Anna Riethus (Research Managerin Neanderthal Museum)
Louis Vosse: Blitz-Kommunikationsfortbildung dank ERASMUS+
Warum ich in zwei Tagen ERASMUS+ vielleicht mehr über (digitale) Marketingkommunikation gelernt habe als auf jeder Fortbildung, Konferenz oder in jedem Kurs zuvor, möchte ich in diesem Blogartikel verraten und einen wichtigen Tipp für zukünftige ERASMUS+ Reisende geben.
Die meisten Institutionen der Freizeit- und Kulturbranche stehen vor ganz ähnlichen Herausforderungen und halten dafür dementsprechend bereits viele gute Lösungen vor. Grund genug für mich, einmal einen Blick über den Tellerrand des Neanderthal Museum hinauszuwerfen. Das Rad muss ja nicht immer ganz neu erfunden werden und dementsprechend sind praktische Erfahrungen Gold wert.
Anreget durch Annas Besuch in Brüssel hat es mich ebenfalls zum Ecsite Executive Office nach Brüssel verschlagen. Pünktlich zur dort gleichzeitig stattgefundenen Weihnachtsfeier. Glück sagen die einen, Kommunikationstraining bei Käse und Wein würde ich es nennen. Aber dazu später noch mehr.
Über die beiden Tage meines Job Shadowings hatte ich die Möglichkeit, mit allen drei Mitarbeiterinnen der Kommunikationsabteilung ein fachliches Gespräch zu einem Teilbereich der Marketingkommunikation zu führen und danach praktische Einblicke in deren Arbeitsalltag zu erhalten: Unsere gemeinsamen Themen waren der Newsletter, Social Media, die Website und das Partnermanagement. Dabei ging es um das Formulieren von Artikeln für diese Kommunikationskanäle, optimale Veröffentlichungszeitpunkte, neue Trends und kreative Ideen. Außerdem konnte ich neue digitale Kommunikationstools, beispielsweise für die Planung von Social Media Beiträgen oder das Versenden von Newslettern kennenlernen.
Ein besonderes Highlight war ein mehrstündiges Kommunikationstraining, das die Abteilung Kommunikation für das gesamte Team der Ecsite vorbereitet hatte. Wie teilt man seinem Chef oder seiner Chefin mit, dass man seine oder ihre Firma für seinen Traumjob verlassen wird und wie würde sich die Herangehensweise und der Kommunikationskanal verändern, wenn man die gleiche Mitteilung an seine Mutter richten müsste? Ein einfaches Beispiel zeigte uns, wie wichtig die Auswahl von Kommunikationszielen, Zielgruppen und Kommunikationskanälen beim Verfassen von Botschaften ist.
Am ersten Abend in Brüssel konnte ich dieses Wissen anschließend bei der bereits erwähnten Weihnachtsfeier ausgiebig testen. Bei typisch belgischer Kost eine tolle Gelegenheit, das sehr internationale und symphytische Team näher kennenzulernen. Wer hätte gedacht, dass in Australien zu Weihnachten weiße Kängurus besungen werden?
Was ERASMUS+ für mich einzigartig gemacht hat, war die Möglichkeit, ganz spezifische Themen aus meinem Berufsalltag mit den Kolleginnen von Ecsite zu diskutieren. Und damit komme ich auf meine Eingangsbehauptung zurück: Während man in vielen Kursen meist sehr allgemeingültige Tipps und Tricks zur Verfügung gestellt bekommt, konnte ich durch meine ERASMUS+ Mobilität ganz gezielt praktische Ideen aus unserer eigenen Branche austauschen, die ich in unserem Museum direkt anwenden kann.
Daher bin ich dem ERASMUS+ Programm sowie meinen Gastgeberinnen in Brüssel unglaublich dankbar und kann es jedem empfehlen, der sich in der Praxis effizient weiterbilden möchte. Abschließend möchte ich noch einen ein Tipp für zukünftige ERASMUS+ Reisende hinterlassen: Am Anfang jedes guten Artikels muss ein konkretes Kommunikationsziel formuliert werden. Am Anfang jeder ERASMUS+ Mobilität steht das Formulieren von Lernzielen, die ungemein dabei helfen, während des Aufenthalts die richtigen Fragen zu stellen und konkrete Lernerfolge zu erzielen.
Louis Vosse (Marketing & Tourismus Neanderthal Museum)