Was hatte ich mich im Herbst 1999 auf die Wüste gefreut – Sonne satt. In dem Jahr war ich mit einem Forschungsprojekt oft in Bilderhöhlen in Südwestfrankreich; da ist es dunkel, feucht und kalt. Nach wenigen Tagen Expedition mit Kollegen der Universität zu Köln durch die Westwüste Ägyptens erreichten wir Djara; eine Gegend mit vielen archäologischen Fundstellen u.a. einer Tropfsteinhöhle. Selbstverständlich wollte ich auch in diese Höhle. Zu unserer Überraschung entdeckten wir an den Wänden viele bis dahin unbekannte steinzeitliche Zeichnungen von Tieren und Menschen. Solche Bilderhöhlen kennt man eigentlich aus Europa; Chauvet, Lascaux und Altamira sind wohl die bekanntesten. Obwohl rund 10.000 Jahre jünger und mit weniger spektakulären Bildern ist Djara die einzig bekannte steinzeitliche Bilderhöhle in Afrika. Eine einmalige Chance bot sich, die Höhlenbilder zu dokumentieren und zu untersuchen. Jetzt ist nach langer Zeit die Publikation dazu fertig geworden. Tja, und eigentlich wollte ich doch in die Sonne.
Gruß aus dem Neandertal, Andreas Pastoors