Ein Jahr FsJK im Neandertal – ein erster Bericht nach 2 Monaten Neanderthal Museum

von Neanderthal Museum

Hi, ich bin Julian und habe gerade die ersten zwei Monate meines Freien sozialen Jahres in der Kultur – hier im Neanderthal Museum – hinter mir.

Zeltbau

Test des Zeltbaus zur “Mammut”-Ausstellung, die im November startet

 Ich entschied mich aus gewissen pazifistischen, sowie interessenbedingten Gründen gegen den Wehr- und Zivildienst und leiste somit jetzt einen „Werdienstersatzersatzdienst“. Dass dieser Dienst eher einem interessanten und spaßigen Einblick in ein unglaublich produktives und kreatives Arbeitsfeld gleicht, als einem Dauerlauf um die Kaserne, habe ich erahnt. Dies wurde mir aber erst jetzt richtig bewusst.

Mein Aufgabenfeld ist sehr breit gefächert: von gewöhnlichen Kopier- und Küchendiensten, die nun mal gemacht werden müssen, bis zu eigenen Projekten, die dann auch in Sonderausstellungen gezeigt werden. Das besondere etwas dieser Einsatzstelle ist der persönliche Umgang im Team. Wer nach hierarchischen Verhältnissen, mit strengen Arbeitgeber- Arbeitnehmerbeziehungen Ausschau hält, wird hier zum Glück enttäuscht. Das „Du“ ist hier im Team die gängige Umgangsform der Kommunikation.

Außerdem sind bei mir schon die ersten zwei Monate voller neuartiger und witziger Erfahrungen gespickt gewesen, dass ich manchmal an meinem Verstand gezweifelt habe. Ein Beispiel: Den letzten Arbeitsnachmittag vor meinem ersten Seminar mit den anderen „FsJK-lern“, habe ich in der Steinzeitwerkstatt (dem alten Museum) im nahen Waldstück gearbeitet und eine ältere, sehr ungewöhnlich aussehenede Dame kennengelernt. Irgendwann viel mir auf, dass genau diese Dame meinen Kindergeburtstag im Neandertal betreut hatte. Das war vor mehr als 10 Jahren… Als ob das nicht schon genug wäre habe ich auf dem Seminar des FsJ Kultur auch noch 45 Persönlichkeiten kennengelernt, mit denen ich nach viereinhalbtagen so vertraut war, als ob dies langjährige Freunde von mir gewesen wären. Diese verblüffende Erkenntnis kam unter anderem daher, dass mich fast jeder, dieser individuellen „Antikommerzspassvögel“ an irgendwelche Persönlichkeiten oder konkrete Personen erinnerten, die sich anscheinend irgendwann in mein Gedächtnis gebrannt haben.

Damit komme ich – ganz unwissenschaftlich – zum Schluss, das wir Menschen uns doch alle ähnlicher sind als wir denken und egal wie wir aussehen oder was wir machen, welche Hautfarbe wir haben oder wie groß unser Gehirnvolumen ist, wir sind immer noch eine Art: Der weise Mensch [und ein bisschen Neanderthal, so wie ich 😉 ].

Somit kann ich dieses Überbrückungsjahr, nach der Schule und vor dem Studium/ der Ausbildung, nur jedem empfehlen.

Julian- Alexander Neagu

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