Eiszeitliche Höhlenbilder werden gewöhnlich mit Spanien oder Frankreich in Verbindung gebracht: man denkt sofort an Lascaux, Altamira oder Chauvet. Dass es aber auch in anderen Teilen Europas bildliche Hinterlassenschaften der eiszeitlichen Jäger und Sammler gibt, ist vielen unbekannt. Zusammen mit Kollegen der Universität Greifswald war ich für eine knappe Woche auf Sizilien, um dort das archäologische Potential einiger bekannter Bilderhöhlen zu untersuchen. Dies erschien vielversprechend, denn seit etlichen Jahren steht die Forschung zu diesem Thema dort still. Aber gerade die Entwicklung neuer Beleuchtungsmöglichkeiten hat sehr gute Möglichkeiten für die Entdeckung bislang unbekannter Bilder eröffnet. Die möglichst vollständige Erfassung der Bilder einer Höhle ist wiederum Voraussetzung zu ihrem Verständnis. Unser Ausgangspunkt war die Grotta del Genovese auf einer kleinen Insel vor der Westspitze Siziliens. Ausgerüstet mit moderner LED-Lichttechnologie und unserem 3-D Streifenlichtscanner haben wir in drei Tagen vor Ort intensiv gearbeitet. Die ersten Ergebnisse rechtfertigen den Aufwand, denn einige Neuentdeckungen konnten gemacht und präzise durch den 3-D Scanner dokumentiert werden.
Auf diesen Vorarbeiten aufbauend soll ein junger sizilianischer Kollege seine Doktorarbeit schreiben.
Mit besten Grüßen, Andreas Pastoors
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