Letzte Woche haben wir, das heißt Mitarbeiterinnen der Museumspädagogik und Volontärinnen des Neanderthal Museums, uns auf große (Zeit-)reise begeben: nach Kalkriese in das Museum und Park Kalkriese!
Im Museum dreht sich alles um die Varusschlacht, zentrales Symbol ist eine vor Ort gefundene eiserne Maske. Zudem läuft gerade die spannende Sonderausstellung „BodenSchätze-Geschichte[n] aus dem Untergrund“. Für uns Volontärinnen war diese von ganz besonderem Interesse, da sie von Jana Hugler mit gestaltet wurde, die vor uns als Volontärin im Neanderthal Museum war.
Eine Ausstellung rund um den Boden, auf dem wir jeden Tag laufen und dem wir doch so wenig Beachtung schenken. Langweilig? Mitnichten: es gibt eine Menge verborgener Dinge zu entdecken! Wir fanden viele Stationen zum Mitmachen und erforschen vor, z.B. eine Bodenzaubermaschine die uns zeigte, wie kompliziert die Entstehung von Boden ist. Ganz besonders toll fanden wir die Stimmen, die in der Ausstellung zu jedem Besucher sprechen – zum Beispiel das Moor mit seiner tiefen, schaurigen Stimme, das aber trotzdem einen weichen Kern hat.
Gezeigt wird aber nicht nur der Boden an sich, sondern auch das, was im Boden lebt oder verborgen liegt. So findet sich zum Beispiel in der Mitte der Ausstellung eine große Ausgrabungslandschaft in der Überreste vergangener Kulturen zu finden sind – vielleicht auch ein Skelett? Mit Pinsel und Spachtel in der Hand können sich kleine und große Archäologen auf Grabung begeben. Mit Erdfarben malen, Tierknochen raten oder Erdschichten puzzeln – alles haben wir mit viel Spaß ausprobiert.
Auch in der Dauerausstellung, die erst 2009 anlässlich des 2000-jährigen Jubiläums der Varusschlacht umgestaltet wurde, gibt es für jeden etwas zu entdecken. Wir freuten uns besonders über Original-Rezepte der Römer und der „Germanen“, und über ein fiktives Gespräch zwischen Varus und Arminius im Himmel. Eines der spannendsten Objekte ist jedoch das Museumsgebäude selbst. Von Anette Gigon und Mike Guyer entworfen und 2002 fertig gestellt, ist es sehr auffällig und hat uns beeindruckt. Vom Turm aus hatten wir einen wunderbaren Blick über den weitläufigen Park und konnten die Pavillons und den Wallverlauf wieder finden, die wir zuvor am Boden gesehen hatten.
Im Außengelände fanden wir schließlich eine merkwürdige Werkstatt. In ihr wurde eine SchatzSuchMaschine gebaut – ausschließlich aus Schrott! Gemeinsam mit dem Künstler Wolfgang Seitz haben viele Kinder und Erwachsene lange an diesem unkonventionellen Gerät geschraubt, das jetzt noch bis Ausstellungsende am 18. November dort zu sehen ist. Was die Maschine in den nächsten Wochen wohl noch alles an Schätzen zu ans Licht bringen wird?
Schöne Grüße
Nina Kliemke, Freya Köhler, Kerstin Pannhorst, Beate Schneider