Genau drei Jahre hat Andrea Picín gebraucht, um seine Dissertation „The technological change in the Western Mediterranean during the MIS 3“ im Dezember 2013 fertigzustellen. Das gelingt nicht vielen in der Archäologie.
Im März fand die abschließende Verteidigung an der Universität Tarragona statt. In den drei Jahren ist Andrea ständig zwischen Spanien, Italien und Deutschland unterwegs gewesen. Auch das war neben den inhaltlichen Fragen der Dissertation eine Herausforderung. In der Arbeit ging es um Unterschiede in der Effizienz der Steingeräteherstellung bei Neanderthalern. Verglichen wurden die Levallois-Technik und die Diskoide-Technik am Beispiel der Fundstellen Fumane in Norditalien und Abric Romani in Katalonien.
Untersuchungen zur Effizienz im Verhalten eiszeitlicher Jäger und Sammler sind seit einigen Jahren in den Fokus der internationalen Forschung gerückt. Es deutet sich in der Arbeit von Andrea Picìn an, dass in beiden Fundplätzen die Mobilität der Jäger und Sammler Gruppen mit Unterschieden in der Technologie der Steingeräte einhergeht. Wurde die Levallois-Technik benutzt, wurden auch die Schweifgebiete größer.
Gefördert wurde das Stipendium von der Stiftung Neanderthal Museum und der Neanderthaler-Gesellschaft. Beide wünschen Andrea Picín alles Gute für die weitere wissenschaftliche Karriere.
Viele Grüße aus dem Neanderthal Museum
Gerd-Christian Weniger