Virtuelle Ausstellung zum Leben in der Eiszeit

von Alina Sielaff
Praktikantin Antonia Scharrenbroch vor dem Stammbusch im Neanderthal Museum

Ich bin Antonia Scharrenbroch und absolviere für mein Studium ein sechs-wöchiges Praktikum im Neanderthal Museum. Da ich Erziehungswissenschaften studiere, bin ich besonders an der Museumspädagogik und Ausstellungsarbeit interessiert. Deswegen habe ich angefangen, ein Drehbuch für eine virtuelle Ausstellung zu schreiben. So kann ich mich einerseits in das Thema der Eis- und Steinzeit einarbeiten, und andererseits tiefer in die Museumsarbeit eintauchen.

Es ist äußerst interessant zu sehen, was hinter den Kulissen einer Ausstellung passiert und welche Arbeit mit all dem einhergeht. Außerdem habe ich bereits bei einigen Führungen und Workshops hospitiert und habe bei dem Projekt NMsee bei der Vorbereitung von User Testings geholfen.

Praktikantin Antonia Scharrenbroch vor dem Stammbusch im Neanderthal Museum
Während meines Praktikums im Neanderthal Museum.

Schon in meiner ersten Woche habe ich angefangen, mir ein Thema für meine Ausstellung auszusuchen. Dafür habe ich Literatur gewälzt und auch im Internet recherchiert, um mir zunächst einen Überblick zu verschaffen und um für mich interessante Themen herauszuschreiben.

So fiel meine Wahl letztendlich auf die Eiszeit, und wie die Neanderthaler in dieser kalten – oder auch nicht so kalten – Zeit überlebt haben. Was mir nämlich sofort ins Auge gesprungen ist, ist, dass die Eiszeit nicht nur aus Phasen mit sehr kalten Temperaturen bestand, sondern auch von 10.000 Jahre langen Wärmeperioden unterbrochen wurde .

Zudem habe ich auch nach einer möglichen Umsetzung der virtuellen Ausstellung recherchiert. Es gibt derzeit wegen der COVID-Pandemie besonders viele virtuelle Museumsangebote. Aber auch Organisationen wie Google oder der ZDF bieten virtuelle Galerien zu Kultur, Kunst und Geschichte an. Museen nutzen außerdem z. B. Instagram, um virtuell Informationen zugänglich zu machen. Bei meiner Recherche habe ich mir zum Beispiel folgende Rundgänge angeschaut:

Im nächsten Schritt habe ich überlegt, welche Unterthemen relevant zum Verstehen des doch sehr großen Oberthemas „Eiszeit“ sein könnten, und welche Exponate man verwenden könnte. Meine Wahl der Unterthemen war:

  • Generelle Informationen zur Eiszeit
  • Die Bedeutung von Feuer
  • Kleidung der Neanderthaler
  • Behausungen statt Höhlen
  • Nahrungsquellen, die die Neanderthaler nutzten, und wie sie diese beschafften

Um Exponate zu finden, habe ich in der Dauerausstellung des Neanderthal Museums nach potenziellen Ausstellungsstücken gesucht. Einige meiner Favoriten sind die folgenden Objekte:

  • Feuerstein und Markasit zum Feuermachen
  • Foto von Dima, einem Mammutbaby, welches man in Sibirien gefunden hat und an dem noch Muskeln und Fell erhalten waren, da das Tier 35.000 Jahre praktisch tiefgefroren war

Dadurch, dass es keine schriftlichen Überlieferungen aus der Zeit der Neanderthaler gibt, ergibt sich die Schwierigkeit, dass wir heute manche Begebenheiten nicht rekonstruieren können. Viele Fragen zu meinen ausgewählten Unterthemen konnte ich deswegen nicht pauschal beantworten, sondern nur die aktuellen Theorien sichten. Zum Beispiel: Wie sah es mit dem Sozialleben damals aus? Wie haben Neanderthaler gewohnt? Oder gejagt?

Schränke voller Bücher in der Mediathek im Neanderthal Museum
Schrankweise Fachliteratur in der Mediathek des Neanderthal Museums.

Nach meiner Auswahl habe ich in der Fachliteratur aus der Museums-Mediathek gezielt nach diesen Themen gesucht, und angefangen, ein vorläufiges Drehbuch zu verfassen. Ein Drehbuch ist wie ein Handbuch, in welchem man beschreibt, wie die Ausstellung auszusehen hat. Man erläutert, welche Themen man einbringen möchte, führt diese Themen aus und schreibt dazu, welche Exponate passend sind.

Als ich damit nach zwei Wochen fertig war, korrigierte Anna (welche mein Praktikum betreut) den Entwurf. Nun begann die Feinarbeit, bei der ich meine Literaturrecherche, die bis dato ein einziger Fließtext war, strukturierte und in A-, B- und C-Texte einteilte.

A-Texte sind oft Überschriften oder Leitfragen, B-Texte geben einen ersten, groben Einblick in das Thema. C-Texte hingegen tauchen tiefer in das Thema ein und geben Detailinformationen zu Exponaten. Letztere sind vor allem für diejenigen Gäste interessant, die sehr an dem Thema und den einzelnen Objekten interessiert sind.

Die Ergebnisse könnt ihr am 21. Oktober auf dem Twitter-Account @ARiethus, in Form einer digitalen Ausstellung finden!

Viele Grüße aus dem Museum!

Antonia

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