Faszination PLAYMOBIL

von Louis Vosse

3.500.000.000 PLAYMOBIL-Figuren gibt es mittlerweile weltweit und sekündlich kommen durchschnittlich 3,2 weitere dazu. Auch wenn die Erdbevölkerung rasant zunimmt, so kann sie mit einem durchschnittlichen Wachstum von circa. zweieinhalb Menschen pro Sekunde nicht schritthalten. Das verwundert nicht, denn PLAYMOBIL begeistert nicht nur hierzulande Groß und Klein, sondern mittlerweile Millionen von Menschen in über einhundert Ländern. Auch in unserer Sonderausstellung kleben regelmäßig Kindergesichter an den Glasvitrinen oder zurzeit am Bildschirm. Doch wo liegen eigentlich die Ursprünge des großen Erfolgs der kleinen Figuren? Wir wollen im heutigen Blog-Artikel einen kurzen Blick auf die Erfolgsgeschichte von PLAYMOBIL und unsere Sonderausstellung werfen.

Kleiner Junge steht gebannt vor einer Ausstellungsvitrine.
Staunend stehen besonders unsere kleinsten Besucher vor den Vitrinen der Sonderausstellung

Das Unternehmen hinter PLAYMOBIL

Hinter der Marke PLAYMOBIL steht der Hersteller geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG, benannt nach dem Gründer Andreas Brandstätter, der seit 1890 mit verschiedenen Produkten im Markt vertreten ist. Die berühmte Plastikfigur hat dessen Nachfolger Horst Brandstätter von seinem Mitarbeiter Hans Beck aber erst 1974 entwickeln lassen. 35 Jahre später ist das Zirndorfer Unternehmen (Metropolregion Nürnberg) mit 4.600 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 742 Millionen Euro Deutschlands erfolgreichster Spielwarenhersteller (Stand: 2019).

Einige wichtige Eckpunkte der PLAYMOBIL-Geschichte: 

  • 1974: Markteinführung PLAYMOBIL mit den Figuren: Bauarbeiter, Ritter und Indianer
  • 1976: Erste weibliche PLAYMOBIL-Figur
  • 1981: Erste PLAYMOBIL-Kinderfigur
  • 1982: Die Hände der PLAYMOBIL-Figuren werden drehbar und „hautfarben“
  • 1988: Neue Körperformen und Kleidung ergänzen die PLAYMOBIL-Figuren
  • 2017: Erste Lizenzkooperationen u.a. mit „Ghostbusters“ ergänzen die Themenwelten
Eine große, lebensechte Burg vor der mehrere lebensgroße PLAYMOBIL-Ritter stehen.
Das PLAYMOBIL-Land im Unternehmensort Zirndorf | Foto Bild von Hatschii auf Pixabay

Einfaches und zeitloses Design

Der Zauber von PLAYMOBIL liegt wohl in seiner Einfachheit. Basis der PLAYMOBIL-Welt sind simple 7,5 cm hohe Figuren, deren Arme und Beine sich vor- und zurück neigen lassen. Dazu kommen drehbare Hände, die verschiedene Gegenstände halten können und ein frisierbarer Kopf. Das Design ist aber nicht nur einfach, sondern auch zeitlos. So müssen wir schon mehr als einen Blick in unsere Ausstellungsvitrinen werfen, um zu erkennen, welche Figuren aus dem Gründungsjahr 1974 und welche aus den 2000er Jahren stammen. Da es im Sortiment von PLAYMOBIL bis auf ganz wenige Ausnahmen keine Lizenz-Themenwelten gibt, können Figuren und Teile der unterschiedlichsten Serien und Jahrzehnte noch über Generationen hinweg miteinander kombiniert werden.

Weiße Elefanten, eine Samurai-Festung und ein Tipi aus drei unterschiedlichen Jahrzehnten. Hättest du es gewusst?

Eine PLAYMOBIL-Weltreise nach Oliver Schaffer

Dies hat sich auch Oliver Schaffer zu Nutzen gemacht. Für seine bunten Themenwelten kombiniert er über eine Millionen Teile, die in 600 IKEA Boxen auf einer Lagerfläche von 200qm gelagert sind. Unter diesen Teilen befinden sich auch 200.000 PLAYMOBIL-Figuren. Würde man eine Stadt für alle diese PLAYMOBIL-Figuren bauen, müsste diese also circa fünf Mal so groß wie Mettmann (39.300 Einwohner) sein. Für Oliver ist die Archäologische Weltreise im Neanderthal Museum seine 46. Ausstellung weltweit. Er hat vorher auch schon in anderen renommierten Museen, u.a. dem Louvre in Paris, ausgestellt.

Blick über mehrere Glasvitrinen mit verschiedenen PLAYMOBIL-Welten.
2016/2017 war Oliver schon einmal im Neanderthal Museum zu Gast. Sonderausstellung PLAYMOBIL Spielgeschichte(n).

Circa 10 Tage lang hat er die über 20.000 Einzelteile und 5.000 Figuren auf 11 Themen-Vitrinen in unserer Sonderausstellung verteilt. Einen spannenden Einblick inklusive Interview mit Oliver erhaltet ihr auf unserem YouTube-Kanal. Auch wenn Oliver fast ausschließlich auf PLAYMOBIL-Teile setzt, kommt auch er nicht um einige Hilfsmaterialen herum. Er nutzt spezielles Styropor für Felsenformationen, Aquarienkies für die Böden und verschiedene Naturmaterialien für Flora und Fauna. Alleine 300kg trockenen Spielsand hat er als Saharaersatz für die Themenwelt „Ägypten“ benutzt.

Ein PLAYMOBIL-Archäologe steht auf dem Sandboden einer Vitrine und hält seine Lampe sowie ein Notebook in den Händen. Um ihn herum stehen mehrere Geräte und Artefakte.
Ausstellungsvitrine Das Alte Ägypten: In so viel Sand können unsere PLAYMOBIL-Archäologen sicherlich so manches Artefakt aus vergangenen Zeiten finden.

Die Corona-Lockdownpausen haben uns einen Strich durch unsere eigentliche Planung gemacht. Doch das haben wir genutzt, um die Sonderausstellung bis zum 24. Mai 2021 zu verlängern und mit Online-Führungen durch die bunte PLAYMOBIL-Welt erlebbar zu machen. Knapp 40 solcher Live-Events haben wir bisher durchführen dürfen und sind dankbar für jeden unserer Gäste. Statt Kinderrufe durch die Sonderausstellung und nassen Händen an den Museumsvitrinen, kleben dabei die Gesichter am Laptopbildschirm – wie uns Eltern berichteten. Die Faszination PLAYMOBIL lässt sich also auch von ein bisschen Lockdown nicht aufhalten und so freuen wir uns auf weitere Führungen mit euch!

Bis zum Ausstellungsende haben wir noch zwei weitere Termine geplant. Resttickets gibt es hier: Events von Neanderthal Museum | Eventbrite

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