Babymammut, Wisent & Co – Lernt unsere neuen Highlights kennen!

von Fiene Walker

Zum 25. Jubiläum des neuen Neanderthal Museums im Oktober 2021 zogen viele neue, interessante Objekte in der Dauerausstellung ein!

Das heutige Neanderthal Museum wurde am 10. Oktober 1996 eröffnet. In diesem Jahr feiert es sein 25. Jubiläum. In 25 Jahren ist es mit ca. 170.000 Besuchern und Besucherinnen jährlich eines der beliebtesten Museen Deutschlands geworden. Um auch nach dieser Zeit nicht zum Stillstand zu kommen, sondern mit der neusten Forschung Schritt zu halten, wurde dieses Jahr ein Update der Dauerausstellung vorgenommen. Neben dem kurz vor dem Jubiläum eingetroffenen Wisent zogen zum 25. Geburtstag noch einige weitere neue Protagonisten in die Ausstellung ein. Was genau das heißt, erfahrt ihr hier.

Der grün-blau beleuchtet Neandertal-Schriftzug zum 25.Jubiläum
Der beleuchtete Neandertal-Schriftzug zum 25.Jubiläum

Die aktualisierte Afrikakarte

Die Afrikakarte zeigt den evolutionären Anfang der Homininen und veranschaulicht die Verbreitung verschiedener Menschenformen in Afrika zwischen 200.000 und 7.000.000 Jahren vor heute. Sie wurde auf den neusten Forschungsstand gebracht: Statt zuvor zehn kartierten homininen Fossilien, sind nun über 40 Fundorte mit fast 70 gefundenen Fossilien verzeichnet. Zudem wurden nicht nur neue Funde von bereits bekannten, sondern auch von neu entdeckten Menschenarten hinzugefügt.

Die neue Afrikakarte wurde nachhaltig konzipiert und kann fortlaufend aktualisiert werden, da nun kleine Pins mit Schildern beigefügt wurden, welche jederzeit ausgetauscht und ergänzt werden können.

Maßgeblich geholfen bei der Aktualisierung der Karte hat die ROCEEH Out of Africa Database, ein Projekt der Eberhard Karls Universität Tübingen. Hier könnt ihr die Karte selbst einmal ausprobieren!

Die neue Afrikakarte mit den neuen Pins und einigen neuen Fundorten.
Die Afrikakarte in der Ausstellung

Mr. N“ im Scheinwerferlicht

Auch der Sympathieträger des Museums, „Mr. N“, wurde unter Berücksichtigung der neusten Forschungsergebnisse neu rekonstruiert und erstrahlt nun auf einem Podest im Scheinwerferlicht. Die neue Rekonstruktion wurde von den international renommierten Künstlern Adrie und Alfons Kennis aus den Niederlanden angefertigt.

Ein weiteres Highlight: Wir konnten „Mr. N“ dazu bewegen, euch höchstpersönlich seine Geschichte zu berichten. Er erzählt den Besuchern und Besucherinnen durch den Audioguide oder unsere Neanderthal-App aus seinem Leben und von seiner Rolle als Star des Museums und des Tals.

Hervorzuheben ist zudem die nun dunkle Hautfarbe von „Mr. N“, da noch nie ein Neanderthaler in einem dunklen Hautton rekonstruiert wurde. Die aktuelle Forschung belegt, dass auch bei Neanderthalern die Hautpigmentierung deutlich variantenreicher war, als lange Zeit gedacht wurde. Wenn ihr darüber mehr erfahren möchtet, findet ihr hier einen Artikel zum Thema.

Mr. N steht vor einer Vitrine in der Abgüsse des Neanderthalerfundes gezeigt werden.
Der neue dunkelhäutige Mr. N

Der neue Bereich „Menschen und Klima“

Ein neuer Ausstellungsbereich thematisiert „Menschen und Klima“. Das Klima sorgte schon vor langer Zeit dafür, dass Menschen sich anpassen oder auswandern mussten, um nicht auszusterben. Klimaschwankungen zu rekonstruieren, ist gar nicht so einfach: Mit Exponaten wie einem originalen Sedimentbohrkern und einer Replik eines Eisbohrkerns zeigen wir euch, wie es dennoch gelingen kann, diese Veränderungen nachzuvollziehen.

Auch wird anhand eines Comics sowie eines Films veranschaulicht, welche Auswirkungen extreme Klimaschwankungen der Vergangenheit auf die Menschen gehabt haben: So konnten sich beispielsweise die Neanderthaler an die extremen Kälteeinbrüche zwischen 50.000 und 20.000 vor heute nicht mehr anpassen.

Links zeigt das Bild einen originalen Sedimentbohrkern und rchts die Replik eines Eisbohrkerns.
Beispiele für verschiedene Bohrungen

Die neun Meter lange „Klimawand“

Ein weiteres Highlight verdanken wir der Hamburger Künstlerin ZAZA Uta Röttgers. Sie schuf ein neun Meter langes, hinterleuchtetes Wandbild, das intern auch als „Klimawand“ bezeichnet wird. Diese illustriert die Veränderungen von Flora und Fauna im Wechsel von Kalt- und Warmzeit.

Vor der Wand erwarten euch unter anderem ein Oberarmknochenfragment eines Wollhaarnashorns und ein Mammutbackenzahn, beides Originale, die ihr sogar anfassen könnt!

Ein Oberarmfragment eines Wollhaarnashorns vor der gezeichneten Klimawand.
Oberarmfragment eines Wollhaarnashorns

Das Mammutbaby

Die neue Rekonstruktion eines Mammutbabys ist sowohl bei unsere jüngeren als auch bei den älteren Gästen sehr beliebt. Das flauschige Wollhaarmammut wurde für unser Museum von der niederländischen Firma ManimalWorks unter Beratung des anerkannten Mammutexperten Dick Mol angefertigt.

Das Mammutbaby „Tinka“ ist bereits seit 2006 für unser Museum im Einsatz und kann in unserem Shop als Plüschtier mit nach Hause genommen werden.

Tinka, die Rekonstruktion des Wollhaarmammutbabys, steht hier im Tal im Gras vor einer Felswand.
Mammutbaby Tinka

Die Herbarienwand

Zum Schluss möchte ich euch noch eine letzte Neuheit präsentieren: Unsere Herbarienwand! Diese zeigt die Vielfalt der warmzeitlichen Pflanzenwelt und damit Bäume, Kräuter, Blumen und Farne, die noch heute existieren. Zusammen mit der Klimaillustration und den zugehörigen Exponaten soll es das Aufkommen vieler Pflanzen und Bäume zu Beginn einer Warmzeit verdeutlichen. Könnt ihr euch vorstellen, welche Bäume wohl zuerst gewachsen sind?

Ein Junge betrachtet Pflanzen in der großen Herbarienwand, welche gegenüber der Klimawand steht.
Die große Herbarienwand

Neben vielen verschiedenen Pflanzen ist auch das Wollgras in unserer Herbarienwand vorzufinden. Dies ist eine der wenigen Pflanzen, die auch in der Kaltzeit existiert hat. Manche der Pflanzen wie die Heidelbeeren machen sogar den Anschein, als schweben sie hinter den Glasscheiben. Dies solltet ihr euch wie alle beschrieben neuen Highlights allerdings am besten selbst anschauen. Wir freuen uns auf euch!

Autor: Praktikant Robin Sackmann

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