Nachhaltigkeit und Innovation: Erkenntnisse aus dem Erasmus+ Jobshadowing im NHM Wien

von Louis Vosse

Hi! Ich bin Anna, die Forschungskoordinatorin des Neanderthal Museums. Im Jänner hatte ich die tolle Chance, gleich zweimal in die Heimat reisen zu können: nach Wien, meiner Heimat-Stadt, und ins Naturhistorische Museum Wien (NHM), praktisch mein „Heimat“-Museum seit meiner Kindheit. Dank Erasmus+ konnte ich mich hier über die Themen Nachhaltigkeit und moderne digitale Vermittlung informieren, und Ideen und Inspiration für unsere Museumsarbeit sammeln.

Das Wiener Team hat mich unglaublich freundlich aufgenommen und mir viele Einblicke hinter die Kulissen, unter anderem von „Deck 50“, gezeigt. Außerdem nahmen sich Markus Roboch, der wirtschaftliche Direktor, und Iris Ott, die Leiterin der Wissenschaftskommunikation, viel Zeit für meine Fragen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien und Strategieprozessen in der WissKomm.

In Hinblick auf Alter, Größe und Standort ist das NHM Wien im Vergleich zum Neanderthal Museum ein wahrer Koloss: seit kaiserlichen Zeiten wird hier mitten in der Hauptstadt Österreichs eine unglaublich umfangreiche Sammlung bewahrt, erweitert, beforscht und präsentiert. Das Gebäude, ein Ringstraßen-Prunkbau des 19. Jahrhunderts, stellt sein Team mit seiner denkmalgeschützten Bausubstanz vor ganz andere Herausforderungen als unsere moderne Betonarchitektur der 1990er im Neandertal. Auch das Museums-Team weist „kaiserliche“ Maßstäbe auf: gleich mehrere hundert Profis arbeiten hier in der Forschung, deren Vermittlung und im Erhalt des Betriebs. Neben Abteilungen wie z. B. Zoologie, Geologie oder Mineralogie ist am NHM Wien auch die Prähistorie angesiedelt. Hier findet sich auch der erste Link zum Neandertal: beide Häuser, ob Prunkbau oder Neubau, in der Hauptstadt oder im grünen Tal, vermitteln einer breiten Öffentlichkeit aktuelle Forschungsergebnisse über die Geschichte unserer Menschheit. In der Vergangenheit haben beide Museen auch schon erfolgreich gemeinsam Ausstellungen und Projekte realisiert.

Das beeindruckende Naturhistorische Museum in der Außenansicht | Foto: © C.Stadler/Bwag

Inspiration #1 aus meinem Job Shadowing ist das Deck 50: in diesem multimedialen Raum mitten im historischen Museumsbau wird mit innovativen Workshops, partizipativen Stationen, Bühnen- und Laborformaten die ganze Bandbreite des NHMs und seiner Forschung präsentiert und vermittelt. Auch werden Gäste dazu ermutigt, sich z.B. über Citizen Sciene-Projekte an aktueller Forschung zu beteiligen. Ausgestattet mit verschiedenen Spezialbereichen, wie z.B. einem Labor, interaktiven Vitrinen und einer zentralen elf Meter langen LED-Wand, lädt Deck 50 verschiedene Generationen zum gemeinsamen Lernen und Entdecken ein. Ganz besonders hat es mir (natürlich) die große LED-Bühne angetan: von interaktiven Science Shows mit dem Publikum, über lebendige Vorträge von den Forschenden des NHM bis hin zu Video Games zum Thema Artenschutz ermöglicht das digitale Interface hier vielfältige Wissenschaftskommunikation. Ganz klar, so etwas wünsche ich uns auch im Neandertal! Aber auch aus meinen Interview zum Thema Nachhaltigkeit und dem österreichischen Umweltzeichen konnte ich viel für unseren Museumsbetrieb und seine nachhaltige Zukunft lernen.

 

Sowohl ins NHM als auch nach Wien verschlägt es mich selbstverständlich wieder. Mit den Learnings aus meinem Erasmus+ Jobshadowing starte ich nun in ein neues nachhaltiges und innovatives Jahr – und in unser neues Erasmus+ Kurzzeitprojekt! Unser hochmotiviertes Team steht bereits in den Startlöchern für neuen Kontaktaufbau und Entdeckungen. Im Namen aller Erasmus+ Teilnehmenden aus dem Neanderthal bedanken wir uns für diese großartige Chance.

Mehr Informationen über unser neues Erasmus+ Projekt mit dem Titel „Eco-Digital: Nachhaltige museale Bildung mit digitalen Mitteln“ liest ihr hier.

Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen der Autorin bzw. der Autorinnen und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der NaBiBB wieder. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde NaBiBB können dafür verantwortlich gemacht werden.

Autorin: Anna Riethus (Forschungskoordinatorin & Projektleiterin ERASMUS+ am Neanderthal Museum)

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