Kriminalbiologie im Neanderthal Museum – Schüler und Schülerinnen der Städtischen Erich-Fried-Gesamtschule Ronsdorf aus Wuppertal machen sich als KulturScouts auf forensische Spurensuche.
Paläoanthropologie? Was dieser Begriff bedeutet, konnten 27 junge KulturScouts, Schülerinnen und Schüler der Erich-Fried-Gesamtschule aus Wuppertal jetzt im Rahmen des Projektes „KulturScouts Bergisches Land“ bei dem Workshop „KRIMINALBIOLOGIE mit anthropologischen Methoden der Vergangenheit auf der Spur!“ des Neanderthal Museums erfahren. Bei der einstündigen erlebnisorientierten Führung durch die faszinierenden Ausstellungsräume erhielten sie einen Einblick in die Menschheitsgeschichte, danach ging es nach einer kurzen Pause in die Steinzeitwerkstatt zum Workshop.
Das Neanderthal Museum ist eines der modernsten Museen Europas und erzählt die Geschichte der Menschheit von den Anfängen in den afrikanischen Savannen vor mehr als vier Millionen Jahren bis in die Gegenwart. Gefallen fanden die KulturScouts der Erich-Fried-Gesamtschule während der Führung besonders daran, ein kleines Funkenfeuer mitten in den Ausstellungsräumen zu beobachten und mit einem Drillbohrer (ein Steinzeitbohrer, der genauso gut bohrt wie eine elektrische Bohrmaschine) Löcher entstehen zu lassen. In der Steinzeitwerkstatt hieß es nach einer kurzen Einführung in die Kriminalbiologie in Kleinteams jeweils einen eigenen Kriminalfall zu lösen. Anhand von Knochenüberresten mussten die KulturScouts das Geschlecht, das Alter, die Körpergröße sowie vorhandene Verletzungen bzw. Todesursachen analysieren und die Ergebnisse anschließend in einer Pressekonferenz vorstellen.
Am Ende des Tages waren sich die KulturScouts von der Erich-Fried-Gesamtschule einig: „Die Neandertaler waren ganz schön klug! Was wir uns alles abgeguckt haben!“ Der Besuch bleibt für sie eine Erfahrung, bei der sie viel Neues erlebt haben. Auch der begleitende Lehrer zeigte sich begeistert: „Hier haben wir von einem sehr facettenreichen und interaktiven Angebot profitiert!“. Und dass Paläoanthropologie die Wissenschaft vom vorzeitlichen Menschen ist, haben die KulturScouts am Ende des Tages interaktiv erfahren dürfen.
Das Konzept der KulturScouts
Das Projekt KulturScouts wendet sich an Klassen der Sekundarstufe I aller Schulformen. „Die Praxis und das eigenständige Ausprobieren stehen dabei im Vordergrund“, betont die Projektkoordinatorin Jana Schlote. Das Format bietet im vierten Jahr ein bewährt vielfältiges Programm, das sich leicht in den Unterricht integrieren lässt. „Dadurch, dass alle Angebote an den Lehrplan anknüpfen, profitieren sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte“, freut sich Jana Schlote.
Für die Mobilität der KulturScouts sorgen erneut die Verkehrsverbünde VRS und VRR und die ihnen angeschlossenen Verkehrsunternehmen.
Die Geschäftsstelle der KulturScouts ist an das Kulturbüro des Rheinisch-Bergischen Kreises angegliedert. Getragen werden die KulturScouts Bergisches Land in enger Zusammenarbeit gemeinsam durch den Rheinisch-Bergischen Kreis sowie den Kreis Mettmann, den Oberbergischen Kreis und die Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW fördert die „KulturScouts Bergisches Land“. Neben den sechs beteiligten Kreisen und Städten unterstützen die folgenden Förderer finanziell das vierte Projektjahr: Dr. Jürgen Rembold Stiftung, Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln, Bürger für uns Pänz e.V. sowie die Initiative der Ordensträgerinnen e. V.
Das aktuelle Programm und weitere Informationen zu den KulturScouts finden Sie auf der projekteigenen Webseite unter www.kulturscouts-bl.de.