Inklusives Mobile Game – made in Neanderthal

von Alina Sielaff
3D-Drucke Neanderthaler und Neanderthal Museum

Wenn blinde oder sehbehinderte Menschen die Ausstellung im Neanderthal Museum besuchen, werden sie von zahlreichen kleinen und großen Hürden vom Bildungsangebot ausgeschlossen.

Deswegen arbeitet das Neanderthal Museum seit 2019 gemeinsam mit dem Verband blinder und sehbehinderter Menschen in NRW, dem BSVN e.V am Forschungsprojekt NMsee.

Unser wichtigstes Ziel ist, dass im Neanderthal ab 2021 alle Gästen unabhängig vom Sehvermögen das Museum besuchen, genießen und unser Informationsangebot nutzen können.

Mittel der Wahl ist eine Kombination aus taktilem Bodenleitsystem, neuen Tast-Objekten, tastbaren Schildern und einem inklusiven Mobile Game.

Im Mobile Game begleiten User*innen während des Museumsbesuchs den Hauptcharakter Nami, Älteste einer eiszeitlichen Jäger*innen- und Sammler*innen-Gruppe, auf einer lebenswichtigen Wanderung durch das Neandertal. Die Bedienung im Game orientiert sich an gängiger Screenreader-Software. Wie so ein Screenreader am Smartphone funktioniert, könnt ihr beispielsweise hier erfahren.

Das inklusive Mobile Game entwickeln wir gemeinsam mit Profis aus der Games-Branche sowie blinden, sehbehinderten und sehenden Tester*innen. Das Game Development übernimmt Wegesrand aus Mönchengladbach:

Game-Designer auf der Dachterrasse im Büro Wegesrand Mönchengladbach
Die Dachterrasse im Büro Wegesrand in Mönchengladbach

Wegesrand bildet den Querschnitt an interaktiver Technologie ab. Ob Serious Games oder Gamification-Konzepte zur Schulung von Mitarbeiter*innen, interaktive Erlebnisse in Museen oder digitale Plattformen für den Schulunterricht – wir machen Informationen interaktiv erlebbar. Im Projekt NMsee sind wir für die Entwicklung des inklusiven App Games mit Beacon-basierter Indoor-Navigation verantwortlich. Inklusion in Museen ist noch längst keine Selbstverständlichkeit – umso wichtiger ist es uns, den Weg in eine inklusive Museumslandschaft proaktiv mitzugestalten, indem auch bei der Medienproduktion alle Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen in den Blick genommen werden.“

Software-Entwickler Mathias inklusives AppGame NMsee
Software-Entwickler Mathias

Software-Entwickler Mathias beschreibt seine Tätigkeit für NMsee: „Meine Aufgaben im NMsee-Projekt sind die Entwicklung der Software mit Schwerpunkt Anforderungsanalyse, Qualitätssicherung und Koordination. Besonders motiviert mich die Herausforderung, Game-Design und Museumsbesuch zu einer einfachen und lehrreichen Spielerfahrung zu vereinigen.“

Wegesrands Projekt-Managerinnen Jana und Carolin organisieren und koordinieren zwischen den verschiedenen Fachleuten, damit alles rund läuft.

Projektmanagerin Jana inklusives AppGame NMsee
Projektmanagerin Jana

Projektmanagerin Jana: „Als Projektmanagerin und Konzepterin im Bereich „Playful Learning“ freut mich dieses Projekt ganz besonders: Ein weiterer Schritt, das Vorurteil des angestaubten Museums aufzubrechen. Durch spannende Geschichten und das interaktive Einbeziehen der Besuchenden wird Wissen spielerisch und nachhaltig vermittelt – das ist die Zukunft!

Projektmanagerin Carolin inklusives AppGame NMsee
Projektmanagerin Carolin

Projektmanagerin Carolin: „Als Projektmanagerin fasziniert mich an diesem Projekt, wie wir nicht nur die Wissensvermittlung, sondern auch die (für uns alltägliche) Nutzung einer App grundlegend umdenken und Inhalte damit auch für blinde und sehbehinderte Besucher*innen zugänglich werden.“

Das neue inklusive Mobile Game von BSVN e.V. und Neanderthal Museum wird Anfang 2021 in den App Stores (Android, Apple) kostenlos zum Download zur Verfügung stehen. Ende des Jahres wird der Einbau der neuen Tast- und Orientierungs-Elemente abgeschlossen.

Kommt zum Testen vorbei!

Anna Riethus

Mehr aktuelle Informationen zum Forschungsprojekt NMsee, dem BSVN e.V. und Wegesrand findet ihr unter:

https://twitter.com/ARiethus

www.bsv-nordrhein.de

www.wgsrnd.net

Das inklusive Mobile Game wird ermöglicht von:

Stiftung Wohlfahrtspflege
Kämpgen Stiftung
Neanderthaler Gesellschaft e.V.

Die neue inklusive Infrastruktur wird ermöglicht von:

LVR
NRW Stiftung

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