ERASMUS+: Österreich – Land der 1.000 Ausstellungen

von Louis Vosse

Saskia Hucklenbruch (Ausstellungsmanagement) und Jennifer Theisen (Leitung Besucherservice) waren im Rahmen unseres ERASMUS+ Projektes im schönen Österreich zu Gast und berichten von ihren inspirierenden Reisen nach Zirl und Salzburg:

Saskia Hucklenbruch: Zu Gast bei „MuseumsPartner“ in Zirl bei Innsbruck

Mitte April startete ich an einem etwas regnerischen Montagmorgen meinen Erasmus Aufenthalt bei den MuseumsPartnern in Zirl, einem Vorort von Innsbruck.

Nachdem Chef und Team mich sehr herzlich begrüßt haben, konnte ich jedem ein wenig bei seiner Arbeit über die Schultern schauen und viel Wissenswertes für mich und vor allem für meine Arbeit im Neanderthal Museum erfahren.

Bei den MuseumsPartnern bin ich aufgrund der Tatsache gelandet, da sie, ähnlich unserem Museum, auch Ausstellungen auf Wanderschaft in andere Häuser schicken. Sie bieten schlüsselfertige Ausstellungen an, was bedeutet, dass die Organisation, die bei der Planung anfällt, die Rücksprache mit Architekten, Leihgebern und Designern komplett von ihnen übernommen wird. Sie klären die Versicherungsbedingungen und kümmern sich über die Abwicklung des Zollverkehrs. Arbeiten eng mit den Kuratoren zusammen und haben ein eigenes Aufbauteam, dass die jeweilige Ausstellung genau kennt und so natürlich auch optimal aufbauen kann. Meistens entstehen ihre Ausstellungen in Zusammenarbeit mit großen Häusern. So ist z.B. die Ausstellung „Vikings: Warriors of the North. Giants of the Sea“ in Zusammenarbeit mit dem Dänischen Nationalmuseum entstanden.

Auch unsere aktuelle Sonderausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Dänischen Nationalmuseum entstanden.

Anders als unser Haus, touren die Ausstellungen von „MuseumsPartner“ größtenteils auf dem amerikanischen Kontinent. Die Ausstellung „Stonehenge- Jenseits des Mysteriums“ ist momentan sogar in Neuseeland unterwegs, wird in den nächsten Wochen allerdings abgebaut. Die Ausstellungen haben alle eine Größe von 500-1500qm.

Ein weiterer Geschäftszweig ist die Logistik mit „Arthandling, Kunsttransport und Kunstdepot“. Beeindruckend hier ein ganz neues klimagerechtes Lager für Kunstwerke und Ausstellungen, die hier von Firmen aber auch Privatpersonen eingelagert werden können

Für mich war vor allem der Erfahrungsaustausch mit den Kollegen aus einem wirtschaftlich tätigen Unternehmen sehr interessant und aufschlussreich. Viele Bereiche überschneiden sich zwar im Bereich des „Wanderausstellungsgeschäftes“ aber viele eben auch nicht und so konnte ich einige neu gewonnen Ideen und Strategien, z.B. im Marketing, mit nach Hause nehmen, um sie bei uns im Neanderthal Museum, im Kleinen und vielleicht etwas anders umzusetzen. 

Saskia Hucklenbruch und Tinka wurden herzlich vom Team in Zirl empfangen.

Ich danke an dieser Stelle nochmal ganz herzlich dem Team von MuseumsPartner und freue mich, dass ich eine tolle Woche im Zentrum der Alpen verbringen durfte. Vielen Dank!

Haus der Natur: Eine Reise durch Wissenschaft und Natur (Jennifer Theisen)

Salzburg, die bezaubernde Stadt der Musik und Kultur, hat so viel zu bieten, dass es schwerfällt, alles in nur einer Woche zu erkunden. Bei meinem Aufenthalt in dieser malerischen österreichischen Stadt hatte ich die Gelegenheit eine Woche, im „Haus der Natur“ zu arbeiten. Hier sind meine Erlebnisse und Eindrücke:

Meine Reise ins „Haus der Natur“ begann am 20.08.2023, in dem ich meinen einwöchigen Erasmus+ Aufenthalt verbrachte. Ein Museum, das Wissenschaft, Natur und Technologie auf fesselnde Weise präsentiert. Schon beim Betreten wurde ich von einer Welt aus Dinosauriern, einer schillernden Aquarienwelt und interaktiven Ausstellungen begrüßt. Die Vielfalt der Themen war beeindruckend – von Astronomie über Geologie bis hin zur Tierwelt.

Das „Haus der Natur“, damals noch „Neues Naturkundemuseum“, wurde 1924 von Eduard Paul Tratz gegründet und eröffnet. Ursprünglich befand sich das Museum in der ehemaligen Hofstallkaserne, am Standort des heutigen Salzburger Festspielhauses. Nachdem das Museum 1956 schließen musste, fand es seinen neuen Standort an seinem heutigen Platz, in einem ehemaligen Ursulinenkloster und eröffnete dort erneut 1959.

Das Haus der Natur in Salzburg.

Während meines Aufenthalts, wurde ich von allen Abteilungen, unglaublich freundlich durch die Ausstellungen und Depots geführt. Jeder nahm sich für mich Zeit und es gab ebenfalls großes Interesse an unserem Neanderthal Museum und Erasmus+.

Besonders faszinierend war die „Aquarium“-Ausstellung, Schon beim hineingehen des Aquariums wurde ich von einer Welt des Staunens umgeben. Das sanfte Licht und die bunte Vielfalt der Meeresbewohner schufen eine Atmosphäre der Magie und Ruhe. Die Ausstellung war in verschiedene Bereiche unterteilt, die die unterschiedlichen Ökosysteme der Meere darstellten – von den tropischen Korallenriffen bis hin zu den kühlen Gewässern der Nordsee.
Besonders beeindruckend waren die majestätischen Rochen, die scheinbar schwerelos durch das Wasser glitten, und der verspielte Oktopus, der sich in all seiner Pracht dem Besucher näherte und den ich das Glück hatte hautnah erleben zu dürfen. Ich hätte stundenlang vor den großen Panoramafenstern stehen und das faszinierende Verhalten der Meeresbewohner beobachten können. Es fühlte sich an, als wäre ich tatsächlich unter Wasser, mitten in der atemberaubenden Schönheit der Unterwasserwelt.

Die Aquarium-Ausstellung im „Haus der Natur“ war nicht nur eine visuelle Freude, sondern auch eine Gelegenheit, die Bedeutung des Schutzes der Meeresumwelt zu reflektieren. Die prächtigen Korallenriffe und die vielfältigen Arten von Fischen zeugen von der unglaublichen Biodiversität der Ozeane – eine Biodiversität, die es zu bewahren gilt, um zukünftigen Generationen diese Wunder zu erhalten.

Ein weiteres Highlight war die VEGA-Sternwarte am Haunsberg, vor den Toren der Stadt und fernab der Lichter, die mich auf eine atemberaubende Reise durch die Sterne und Galaxien mitnahm. Durch das Teleskop sah ich den Ringnebel und durfte den Saturn bestaunen.

Die VEGA-Sternwarte sieht auch von außen sehr eindrucksvoll aus.

Festung Hohensalzburg: Über den Dächern der Stadt

Eine weitere Etappe meiner Reise führte mich zur imposanten Festung Hohensalzburg, die hoch über der Stadt thront. Um dorthin zu gelangen, wählte ich den malerischen Fußweg. Oben angekommen, bot sich mir eine atemberaubende Aussicht auf die Dächer von Salzburg, das Alpenpanorama und die sich schlängelnde Salzach. Ich erkundete die historische Festung, die eine reiche Geschichte aus dem 11. Jahrhundert birgt. Die prunkvollen Räume, die Burgkapelle und die Museen gaben mir einen Einblick in das mittelalterliche Leben und die Kultur.

Insgesamt war mein Aufenthalt in Salzburg eine wahrhaft zauberhafte Erfahrung. Die Kombination aus Wissenschaft, Geschichte und Kultur machte diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das „Haus der Natur“ ließ mich die Wunder der Natur auf neue Weise schätzen und die Festung Hohensalzburg führte mich in die bewegte Geschichte der Stadt ein. Salzburg ist zweifellos ein Ort, der die Sinne berührt und die Seele inspiriert.  

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