Kleine Ausstellungskünstler gestalten großartige Tischmuseen – Ein Erfahrungsbericht über den Workshop „Macht eure eigene Ausstellung!“ 

von Louis Vosse

Mein Name ist Lea-Sofie, und ich studiere an der Ruhr-Universität in Bochum die Masterstudiengänge Klassische Archäologie und Ur- und Frühgeschichte. Nachdem ich das Neanderthal-Museum bereits mehrfach als Besucherin erleben durfte, freue ich mich nun, während meines vierwöchigen Praktikums tiefer in den Museumsalltag eintauchen zu können. Ich erhalte hier Einblicke in die Verwaltung und den Ausstellungsbetrieb, begleite Führungen und Workshops und lerne den lebendigen Alltag „hinter den Kulissen“ kennen. 

Ein echtes Highlight für mich während meines Praktikums war die Begleitung des Workshops „Macht eure eigene Ausstellung“. In diesem Workshop gestalten Kinder ab der 6. Klasse in kleinen Gruppen ihre eigenen Mini-Ausstellungen – sogenannte „Tischmuseen“. Sie bringen dafür drei persönliche Gegenstände mit, die für sie eine besondere Bedeutung haben und zu den Themen „Früher und heute“, „Andenken“ und „Freizeit“ passen. Die Vielfalt der Objekte hat mich wirklich beeindruckt: Jedes Kind brachte etwas völlig Eigenes mit, vom Babystrampler bis zum Pferdehalfter, und vermittelte so auf kreative Weise, wie individuell alltägliche Dinge für uns Bedeutung gewinnen – eine wertvolle Lektion für alle Beteiligten. 

Zu Beginn besprachen wir gemeinsam, was ein Museum eigentlich ist und welche Aufgaben es erfüllt. Danach stellten die Kinder ihre mitgebrachten Objekte vor, bevor sie sich in kleinen Gruppen Themen aussuchten und dazu passende Objekte aus der gemeinsamen Sammlung auswählten. In der kreativen Phase konnten die Kinder ihre Fantasie und Gestaltungsfreude voll entfalten: Mit verschiedenen Materialien und Beleuchtungsmöglichkeiten inszenierten sie ihre Ausstellungen und lernten dabei, wie wichtig Inszenierung und Details für das Gesamtbild sind.

Eine bunte Museumssammlung – die Objekte der Kinder

Der Stolz, mit dem die Kinder am Ende ihre Werke präsentierten, war überwältigend! Sie führten einander durch die Tischmuseen und wertschätzten die Ideen der anderen. Es entstand eine Atmosphäre der Unterstützung und des Wertschätzens statt eines Wettbewerbs, wer die beste Ausstellung hatte. Besonders beeindruckt haben mich ihre kreativen Lichtlösungen: Eine kleine Lampe wurde zum Fußballplatz-Scheinwerfer, ein Teelicht zum Lagerfeuer, über dem ein Säbelzahntiger schwebte. Diese originellen Ideen zeigten, wie viel Kreativität und Fantasie in den Kindern stecken!

Kreative Lichtinszenierung – statt Spanferkel gab es bei den Neanderthalern gebratenen Säbelzahntiger

Insgesamt waren die Ausstellungen durchweg großartig! Sie sahen nicht nur phänomenal aus, sondern waren auch klar strukturiert und durchdacht – einfach großartige Teamleistungen! Auch beeindruckend war das respektvolle Miteinander der Kinder trotz der stressigen Situation, die durch den Zeitdruck entstehen kann.

Dieser Workshop ist eine wunderbare Möglichkeit, Kinder spielerisch an das Thema Museum heranzuführen. Sie haben dabei gelernt, welche unterschiedlichen Aufgaben es in einem Museum gibt: Von dem Anlegen einer Sammlung, über das Erstellen einer Ausstellung bis hin zur Vermittlung der Ausstellungsinhalte. Sie hatten großen Spaß und hätten am liebsten noch länger gearbeitet! Am Ende blieb ein inspirierendes Gefühl zurück: Die Kinder lernten, im Team zu arbeiten, spontan zu sein und gemeinsam kreative Lösungen zu finden. Der Workshop hat nicht nur die kleinen Ausstellungskünstler begeistert, sondern wird sicher noch lange in Erinnerung bleiben – auch bei mir!

Autorin: Lea-Sofie Grünschläger 

Weitere Details zum Workshop

Macht eure eigene Ausstellung! | Neanderthal Museum

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