Diese Woche war Andrea Picin von der Universität Tarragona (Spanien) im Neanderthal Museum, um das Team kennenzulernen und sein Forschungsvorhaben im Neandertalk vorzustellen. Andrea Picin ist der erste junge Wissenschaftler, der das neu eingerichtete Fuhlrott-Forschungsstipendium erhält. Das Stipendium dient der Promotion nach abgeschlossenem Hochschulstudium. Ziel ist, den hochqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs aus den Disziplinen paläolithische Archäologie, Paläoanthropologie oder Geoarchäologie zu fördern. Alle drei Bereiche spiegeln die Forschungsinteressen des Namensgebers Johann Carl Fuhlrott wieder. Das Stipendium wird von der Stiftung Neanderthal Museum in Kooperation mit der Neanderthaler-Gesellschaft vergeben.
Andrea Picin verfolgt mit seiner Arbeit das Ziel, Unterschiede in der Effizienz der Steingeräteherstellung bei Neanderthalern zu analysieren. Die Ergebnisse sollen vor dem Hintergrund der jeweiligen Lebensbedingungen an den von ihm untersuchten Fundstellen in Spanien (Abric Romani) und Norditalien (Grotta di Fumane) interpretiert werden. Dies ist Grundlage zur Entwicklung eines Modells, um die sichtbaren Unterschiede in der Steingerätebearbeitung besser verstehen zu können. Untersuchungen zur Effizienz im Verhalten eiszeitlicher Jäger und Sammler sind seit einigen Jahren in den Fokus der internationalen Forschung gerückt. Die Arbeit von Andrea Picin ist somit hoch aktuell und wird wichtige neue Erkenntnisse liefern.
Das Team des Neanderthal Museums heißt Andrea Picin herzlich willkommen und wünscht ihm viel Erfolg bei seinem ambitionierten Forschungsvorhaben.
Mit besten Grüßen, Andreas Pastoors