Von weit her kamen gestern unsere Besucher: das Neanderthal Museum hatte Gäste aus dem Reich der Mitte. Vierzig Schüler und Schülerinnen sowie fünf erwachsene Begleitpersonen wollten bei uns erfahren, was es mit dem Neandertaler auf sich hat. Die Schüler sind im Rahmen eines Schüleraustauschs mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium Mettmann nach Deutschland gekommen. Sie kommen aus Nantong, einer Millionenstadt ganz in der Nähe von Shanghai. Sie werden eine Woche in Mettmann bleiben, wo sie bei Gastfamilien den deutschen Alltag kennen lernen, und danach eine Woche lang quer durch Europa reisen – unter anderem nach Amsterdam und Paris.
Im Museum wurden sie von Thomas Hendele, Landrat für den Kreis Mettmann, begrüßt. Danach durften sie, in zwei Gruppen aufgeteilt, an einer Führung durch unsere Dauerausstellung teilnehmen. Die Führungen fanden jeweils mit Dolmetscher statt, aus Nantong und aus dem Neanderthal Museum, denn Deutsch sprechen die Schüler noch nicht. Die anderen Besucher staunten nicht schlecht, als plötzlich ganz ungewohnte Sprachlaute durch das Museum drangen. Das Interesse bei den Schülern war groß, besonders spannend fanden sie neben der menschlichen Evolution im Allgemeinen die Einordnung des Pekingmenschen und unsere Dioramen zur Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahrtausende. Dass die Schüler bis zuletzt aufmerksam blieben, verdient ein großes Lob: ihr Flug aus China war nämlich erst am Abend zuvor um 23 Uhr in Frankfurt gelandet.
„Zhu an hao“ aus dem „Niandeta Bowuguan“,
Kerstin Pannhorst